Qualität am Bau – verschiedene Perspektiven

Die Qualitätsfrage ist oft die Gretchenfrage schlechthin – das gilt auch bei der Planung, dem Bau und der Nutzung von Gebäuden. Dabei treffen ganz unterschiedliche Ansprüche aufeinander und es kommt meist auch auf die Perspektive an. Alexander Riemer, Schüco Produktmanager bei ALUKÖNIGSTAHL beschäftigt sich intensiv mit der Erfüllung der Qualitätsansprüche bei Bauvorhaben. Um diesen gerecht zu werden, empfiehlt er vor allem eines: einen Leitfaden als Orientierungshilfe.

Drei Dimensionen der Gebäudeplanung

Ein Gebäude muss für eine Vielzahl von Projektbeteiligten ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Dementsprechend divers sind auch die Qualitätsanforderungen an eine Immobilie. Es stellt sich schnell die Frage: Wie qualitativ-hochwertig ist das Gebäude nun wirklich? 

Um darauf eine stimmige Antwort zu erhalten, empfiehlt Alexander Riemer den Gebrauch einer „Checkliste“. Ähnlich wie die 13 Gebote der Gebäudeplanung soll sie den Baubeteiligten als ordnende Größe dienen, um unterschiedliche Einflussfaktoren in puncto Qualität zu berücksichtigen. Dabei werden die verschiedenen Anforderungen an ein Gebäude in drei zeitlichen Dimensionen unterteilt:

  • Planungsphase
  • Bauphase
  • Betriebs- und Nutzungsphase

Mithilfe der Checkliste können die notwendigen Schritte in diese drei Phasen eingeteilt werden, um allen Ansprüchen an das Gebäude – sowohl auf Betreiber- als auch Nutzerseite – gerecht zu werden. Doch wo liegen hier eigentlich die Unterschiede?

Betreiber- versus Nutzeranforderungen

Das Qualitätsverständnis von „Nutzer“ und „Betreiber“ unterscheidet sich in den meisten Fällen. Zu den Anforderungen der Nutzer zählen beispielsweise unkomplizierte Nutzungsmöglichkeiten, die auf die individuellen Bedürfnisse eingehen. Im Vergleich dazu legen die Betreiber großen Wert auf einen möglichst reibungslosen und effizienten Betrieb des Gebäudes – auch aus energietechnischer Sicht. Schnell wird klar: Die Frage der Qualität kann nicht pauschal beantwortet, sondern muss von unterschiedlichen Standpunkten aus beleuchtet werden. 

Um hier einen brauchbaren Leitfaden zu erhalten, bedarf es einer umfangreichen Studie, die aktuell geplant wird. Hierfür hat Alexander Riemer im Rahmen eines Workshops bereits einen Leitfaden inklusive begleitender Umfrage definiert. Der Teilnehmerkreis der Studie soll sich aus Vertretern von Betreibern und Nutzern aber auch Architekten, Planer und Lieferanten zusammensetzen. Durch eine vertiefenden Umfrage soll durch gezielte Schlüsselfragen eruiert werden, welche Faktoren für die Gesamtqualität des Gebäudes relevant sind. So können Qualitätsansprüche zusammengeführt und gemeinsame Ziele vorab definiert werden. 

Mit dieser Basis wird im Laufe der kommenden Monate ein Leitfaden zum Thema „Qualität am Bau“ von der TGA-Gruppe erstellt – wir halten Sie hier selbstverständlich auf dem Laufenden!

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