Argos Graz: Zaha Hadid und die Argusaugen

Die Phrase „Etwas mit Argusaugen beobachten“ ist den meisten Menschen ein Begriff. Weniger bekannt ist jedoch der Namensgeber „Argos“ – ein vieläugiger Riese der griechischen Mythologie. An ihn hat sich die Star-Architektin Zaha Hadid mit ihrem Entwurf für das neue Gebäude in der Grazer Burggasse angelehnt. Die zahlreichen Augen wurden in Hadids Fall als eine Art moderne „Lochfassade“ mit zahlreichen Erkern und Loggien interpretiert. Diese bieten den Bewohnern des servicierten Apartmenthauses einen umfassenden Ausblick über die Innenstadt – eine hochmoderne Fassadengestaltung.

Zaha Hadid setzte sich mit ihrem Plan gegen zehn renommierte Mitbewerber durch. Die Auszeichnung der Grazer Altstadt als UNESCO Weltkulturerbe wird weithin als Verpflichtung verstanden, das historische baukulturelle Erbe zu erhalten und zeitgenössische Gebäude in einem sensiblen Spannungsfeld harmonisch einzufügen.

Nachhaltige Stahlkonstruktion

Diesem Anspruch wird das Referenzprojekt ARGOS gerecht: Die moderne Fassade mit zweigeschossiger Sockelzone und den verglasten „Augen“ im oberen Teil passt sich an die baulichen Gegebenheiten ihres Umfelds an, ohne es zu überladen.

Die aufwendige Konstruktion der verglasten Erker und Loggien war eine große Hürde, die genommen werden musste; ein „nicht ganz billiges Geduldsspiel“, wie Dieter Johs, Geschäftsführer des Bauherrn WEGRAZ, anlässlich eines Interviews äußerte. Das Ergebnis kann sich jetzt aber durchaus sehen lassen: ARGOS ist eine aufs Äußerste reduzierte, nachhaltige Konstruktion aus Stahl, Glas und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), die sich in einer organisch fließenden Form zusammenfügt. Mit Janisol Arte 2.0 – einem Produkt des AluKönigStahl Partners Jansen und dem schmalsten am Markt erhältlichen Stahlprofil – konnten die Vorstellungen von Zaha Hadid perfekt realisiert werden.

Ein Boardinghouse mit Stil

Seit Sommer 2019 beherbergt das Boardinghouse planmäßig Gäste. Projektentwickler WEGRAZ wirbt mit dem Slogan „All eyes on you“– wie in der griechischen Sage will man seine Gäste nicht aus den Augen lassen oder aber anders interpretiert, ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen. Was den Wunsch der 2016 verstorbenen Architektin Zaha Hadid betrifft, so ist er in Erfüllung gegangen: Die schmale Fensterkonstruktion zeichnet sich lediglich als feine Linie in den großflächigen Scheiben ab.

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