Nachhaltige Gebäude: Checkliste für die Bauplanung

Ein nachhaltiges Gebäude zu planen, ist ein komplexes Vorhaben. Dafür braucht es Experten unterschiedlicher Teildisziplinen, die optimal zusammenarbeiten. Das reicht vom Planer, der die Ausführungsplanung übernimmt, über den Systemlieferanten bis hin zum Betriebswirt, der genau zwischen Kosten, Aufwand und Abschreibung unterscheidet. Dabei gibt es hunderte Faktoren, die den Ausgang des Bauvorhabens maßgeblich beeinflussen. Doch wovon genau hängt der Erfolg eines Bauprojekts ab? Dieser Blogbeitrag liefert einen Einblick in die 13 Gebote der Gebäudeplanung. Die vollständige Liste aller Gebote finden Sie am Ende des Artikels zum Download. 

Planung nachhaltiger Gebäude – das Ziel gibt den Weg vor

Um ein Gebäude professionell planen zu können, muss man wissen, wofür es errichtet wird. Hier ist es wichtig, alle Projektbeteiligten auf Kurs zu bringen, die Aufgabenstellung klar zu formulieren und das Ziel /den Zweck des Gebäudes eindeutig zu definieren. Und zwar für alle Projektbeteiligten – vom Komponentenlieferanten über den Architekten und Bauherren bis hin zum Betreiber.

Um das Ziel oder den Zweck des Gebäudes zu erkennen, muss es zunächst definiert werden. Bei Bauvorhaben entstehen Probleme, weil Ziele nicht konkret festgelegt wurden. Unterschiedliche Sichtweisen treffen aufeinander, Schwierigkeiten sind vorprogrammiert. Um dies zu vermeiden und ein ganzheitliches Konzept auszuarbeiten, ist es wichtig, die Bauherren bei der Zieldefinition zu unterstützen. Folgende Instrumente sind dafür unverzichtbar:

  • Eine konkrete Bedarfsplanung
  • Eine sinnstiftende Problemanalyse
  • Ein durchdachter Kostenplan

Die Entstehung eines optimalen Gebäudes setzt somit die Einbringung von Know-how aus Nutzungs – und Betriebsführung im Planungs- sowie Errichtungsprozess voraus.

Den Lebenszyklus der Immobilie ganzheitlich erfassen 

Eine Immobilien durchläuft einen individuellen Lebenszyklus. Dieser beginnt mit der Planung, führt über die Realisierung und die Nutzung bis hin zur Verwertungsphase. Alle Zyklusphasen sowie die Kostenplanung müssen von Anfang an in den gesamten Prozess eingebunden und mit kalkuliert werden.

Der Lebenszyklus der Immobilie beginnt mit der Planung, also der Idee, was zu welchem Zweck gebaut wird. Auf die erste Planungsphase folgt die Frage nach der Realisierbarkeit – die tatsächliche Bauphase des Gebäudes. Als kostenintensivere Phase definiert die Nutzung der Immobilie deren Bestimmungs- und Benutzungszweck. Im folgenden Schritt der Verwertungsphase wird bestimmt, welche Zukunft für das Gebäude geplant ist. Alle Phasen sind von unterschiedlich hohen Kosten geprägt. Alle Kosten, sowie Planungsvorhaben, Ideen und Ziele müssen in ihrer Gesamtheit erfasst werden. So wird das große Ganze sichtbar und der Lebenszyklus des Gebäudes wird von der ersten Minute an mitbedacht. Durch diese ganzheitliche Betrachtungsweise kann eine Immobilie langfristig und nachhaltig unterschiedliche Nutzungsphasen durchlaufen.

Um jede Phase des Lebenszyklus klar abzubilden, muss integral geplant werden. Integrale Planung steht für die Berücksichtigung der Nutzungs- und Betriebsphase über den gesamten Zyklus, sowohl vertikal über mehrere Gewerbe als auch horizontal über verschiedene Zeitabschnitte. 

Der Bauleiter als Bindeglied für die Bauplanung

Ein Bauprojekt ohne jemanden, der das Sagen hat, ist wie ein Orchester ohne Dirigenten oder eine Fußballmannschaft ohne Trainer: Gerade bei der Planung nachhaltiger Gebäude ist ein Koordinator mit Kompetenz und Autorität unverzichtbar. Diese Person bildet den Klebstoff, um die Einzelleistungen der verschiedenen Fachleute zu einem großen Ganzen zusammenzufügen.

Gute Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Funktioniert bei der Bauplanung die Kommunikation zwischen den Beteiligten nicht, stößt das Projekt schnell an seine Grenzen. Um dies zu vermeiden, gilt es, grundsätzliche Kommunikationsabläufe inklusive Schnittstellen und Verantwortungen festzulegen und zu dokumentieren. Die Dokumentation erfolgt beispielsweise über Organigramme, Flowcharts sowie Checklisten. Neben dem Einsatz organisatorischer Instrumente sind Sozialkompetenz, Empathie für das Gegenüber und ein respektvolles Miteinander ebenso wichtig für die Erreichung der gesteckten Ziele.

Um ein gutes Miteinander als Team gewährleisten zu können, braucht es gegenseitiges Verständnis. Selbst wenn die Mitarbeiter eines Bauvorhabens die gleiche Sprache sprechen, benutzen die verschiedenen Fachbereiche eigene Formulierungen und Begriffe. Diese jeweils leicht verständlich auf einen Nenner zu bringen und eine gemeinsame Art der Kommunikation zu etablieren, ist zwingend erforderlich – nur so kann eine nachhaltige Gebäudeplanung ohne Reibungsverluste funktionieren. All dies erleichtert Basiswissen in den jeweils anderen Fachbereichen wie Architektur, Bauchrecht oder Normen, um suboptimalen Lösungen und möglichen Problem vorbeugen zu können. 

Anlassbezogen und variantenreich

Immobilien wird bereits im Voraus nicht nur eine einzige gleichbleibende Verwendung zugeschrieben. Sie werden umgebaut und durchleben innerhalb ihres Lebenszyklus unterschiedliche Nutzungsarten. Um eine flexible Nutzung einer Immobilie gewährleisten zu können, muss diese Anpassungsfähigkeit bereits in den Planungs – und Errichtungsprozess einbezogen werden. Veränderungen sind spannend – sie bringen neue Herausforderungen mit sich und fordern kreative Lösungen zur Erreichung neu definierter Ziele. Ganz gleich ob es sich um einen Co-Working-Space, ein neues Bürokonzept, oder eine Mischfrom von ‚Wohnen‘ und ‚Arbeiten‘ handelt.

Die richtige Ausschreibung als Herausforderung

Jede Immobilie ist ein Unikat. Daher müssen Ausschreibungen qualitativ gestaltet werden, um effektiv zu sein und die beste Lösung zu erreichen. Eine gute Ausschreibung beinhaltet die Auflistung der Massen, Zieldefinition, Funktionsbeschreibungen, Gesamtkonzept, Schnittstellen, Pflichtenheft sowie Qualitätserfordernisse. Durch das Festhalten von Rechten und Pflichten der Beteiligten sowie der Definition was zu liefern und zu tun ist, trägt eine Ausschreibung einen wesentlichen Teil zum Erfolg des Gesamtwerkes bei. 

Wir haben hier aber erst an der Oberfläche in puncto Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Gebäudeplanung gekratzt.  Erfahren Sie hier mehr über die 13 Gebote der Gebäudeplanung – Viel Spaß beim Schmökern!

Nachhaltigkeit im Zuge der Gebäudeplanung

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zuge der Bauplanung ist der schonende Umgang mit den erforderlichen Ressourcen. Wussten Sie beispielsweise, dass Werkstoffe wie Glas und Aluminium nachhaltig und zu 100 % recyclingfähig sind? Lesen Sie mehr über die Nachhaltigkeit von Aluminium in diesem Blogbeitrag.

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Entscheidungen, die wir heute bei der Baustoffwahl treffen, wirken für viele Jahrzehnte – technisch, wirtschaftlich und ökologisch. Doch auf welchen Grundlagen basieren sie?

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